Das lange Schwarze für jeden Figurtyp – Entstehung funktioneller Konzertkleidung Teil 1

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Die Suche nach dem perfekten Abendkleid ist hier zu Ende

Das nächste Sinfoniekonzert steht vor der Tür und somit auch der verzweifelte Blick in den Kleiderschrank, auf der Suche nach einem dem Anlass entsprechend eleganten Konzertoutfit. Eigentlich habe ich sowieso immer die gleichen drei Kombinationen, oft auch kombiniert mit Stulpen, weil das Oberteil nicht genug lange Ärmel aufweist. Des Weiteren erreichen Boleros modisch leider auch nicht wirklich das Höchstmaß an optischer Erquickung. Der Schweizer Dialekt hat für solch zusammengewürfelte Outfits ein vortreffliches Wort: „Zämegstiflet“.

Dann wäre da auch noch der (zu) warme Poncho, der zwar schön weit geschnitten ist und Folgen vergangener Heisshungerattacken kaschiert, allerdings nicht wirklich den gleichen Schwarzton aufweist wie das Kleid darunter. Mit den kurzen Ärmeln kann man das eben genannte Kleid ohne ein zusätzliches Oberteil in Orchestern mit strenger Kleiderordnung sowieso nicht tragen, denn es gilt die Arme mindestens bis zum Ellenbogen bedeckt zu haben. Vor Jahren ist es mir tatsächlich mal bei einem Aushilfsjob passiert, dass ich in der Garderobe kurz vor dem Konzert angewiesen wurde, unter der langen Stoffhose schwarze Strümpfe zu tragen und auf keinen Fall hautfarbene. Die Wichtigkeit dessen ist also nicht zu vernachlässigen.

Zurück zum besagten Kleid: Abgesehen von der Armlänge, kriege ich den Reissverschluss am Rücken mittlerweile nicht mehr ganz zu (psssst), ein zusätzliches Oberteil ist nur schon aus diesem Grunde unerläßlich. Ich entscheide mich an diesem Abend für jenes Oberteil, welches ich schon so oft getragen und gewaschen habe, dass der Stoff auch dementsprechend aussieht. Ich sollte wirklich shoppen gehen und was Ordentliches besorgen.

Nun, da stehe ich; schon das dritte Geschäft für Abendmode durchforstend, die Auswahl ist riesig. Und dennoch: Entweder ist’s ärmellos, der Stoff knittert, schnürt ein oder behindert sonstwie die Bewegungsfreiheit oder noch schlimmer, die Atmung. Gerade auf der Bühne, wo höchste Konzentration gefordert ist, will man sich keine Gedanken machen, ob irgendwas verrutscht ist oder man die überflüssigen fünf Kilos sieht. Das Fazit ist ernüchternd: Im ersten Laden gab’s keine langärmligen schwarzen Abendkleider. Das zweite hätte tatsächlich ein Modell gehabt, allerdings war es nicht waschbar – sehr ungünstig für meine geschätzten (Bläser)kollegen, wenn man es Abend für Abend verschwitzt – und so eng geschnitten, dass es an jeder Frau unvorteilhaft aussieht, die nicht Modelmaße aufweisen kann. Zudem bin ich nicht bereit, die Hälfte meines Monatsgehalts für ein Kleid auszugeben. Es bleibt mir nur wieder eine erneute B-Lösung: Etwas Zusammengestifeltes.

Im Zeitalter des Feminismus, wo inzwischen auch die letzten Orchester Frauen aufnehmen, ist es also höchste Zeit, angemessene Arbeitskleidung zu entwickeln. In diesem Falle soll nebst der Funktionalität auch die nötige Eleganz nicht zu kurz kommen. Bisher ein Ding der Unmöglichkeit. Den allermeisten meiner Musikerkolleginnen geht es ähnlich. Gerade für die Bühne putzen wir uns gerne raus, machen die Haare und tragen schönes Make-up. Nur leider fehlt das dazu passende, perfekte, lange, schwarze Abendkleid, welches die genannten Bedürfnisse erfüllt …

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Alles Liebe,
Manuela

Über den Autor

Manuela Fuchs

Als aktive Orchestermusikerin und Solistin ist Gründerin Manuela Fuchs mit den modischen Bedürfnissen von Musikern bestens vertraut. Für ihren zweiten Master Specialized Performance Soloist, Hauptfach Trompete an der Hochschule für Musik in Basel, wurde die gebürtige Schweizerin 2015 mit Höchstnote ausgezeichnet. Nach diversen Zeitverträgen in Deutschland und der Schweiz, ist Manuela nun als stellvertretende Solotrompeterin im Sinfonieorchester Münster angestellt und tagtäglich mit der Kleiderthematik im Alltag konfrontiert. Neue Designs werden von ihr konzipiert und noch vor der Produktion im Dienst auf Herz und Nieren geprüft.